Eine Ehrung für Mut und Menschlichkeit
Es war ein Einsatz, den wohl niemand, der dabei war, je vergessen wird. Knapp ein Jahr nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt hat die Landeshauptstadt Magdeburg zu einer Dankesveranstaltung in die Johanniskirche eingeladen. Gewürdigt wurden alle, die am 20. Dezember 2024, geholfen, versorgt, gehalten und getröstet haben. Rund 500 Vertreterinnen und Vertretern aus Kliniken, der Luftrettung, von Hilfsorganisationen, der Notfallseelsorge, aus Behörden, Landkreise und Kommunen sowie der Berufs- und Freiwillige Feuerwehren zählten zu den Gästen.
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„Danke für Ihren Einsatz, Ihren Mut, Ihre Entschlossenheit und Ihre Menschlichkeit", sagte gestern Magdeburgs Oberbürgermeistern Simone Borris. „Mit ihrem selbstlosen Einsatz haben Sie gezeigt, was Gemeinschaft, Solidarität und Menschlichkeit bedeuten", so die OB. Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff betonte das professionelle und organisierte Zusammenspiel aller Helfer:innen. „Wenn es drauf ankommt, stehen wir zusammen", erklärte er. „Uns allen steckt dieses furchtbare Ereignis noch in den Knochen. Es hat tiefe Wunden gerissen, die nur in Teilen vernarbt sind“, sagte Haseloff.
„Es war eine Zusammenarbeit sondergleichen. Mehr als 60 Ärztinnen und Ärzten, 1.200 Rettungskräfte aus allen Hilfsorganisationen des Landes, auch weit über Sachsen-Anhalt hinaus, Personal in 18 Kliniken, von Patientenversorgung über Bereitstellung von Spezialtechnik und Transportkapazitäten bis zu psychosozialer Hilfe, alle haben ihren Anteil an der Bewältigung der Folgen des Anschlags. „Sie alle leisteten an diesem 20. Dezember Unglaubliches, um die mehr als 300 Patientinnen und Patienten zu retten und zu versorgen. Die Geschwindigkeit, mit der Hilfe geleistet wurde, die Präzision und Professionalität, die Unermüdlichkeit, mit der alle gehandelt haben und zum Teil bis heute noch handeln zeigen, was Menschen leisten können, um anderen Menschen zu helfen.“ richtete auch Magdeburgs Amtsleiter Brandschutz, Rettungsdienst und Katastrophenschutz Frank Mehr das Wort an die Einsatzkräfte.
Zu den beteiligten Organisationen gehörten die Berufsfeuerwehr Magdeburg, 128 Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren Magdeburgs, Rettungskräfte der Hilfsorganisationen, wie Arbeiter-Samariter-Bund, Johanniter-Unfall-Hilfe, Malteser-Hilfsdienst, Deutsche Lebensrettungsgesellschaft und das Deutsche Rote Kreuz. Auch das Technische Hilfswerk unterstützte mit Personal und Ausrüstung. „Viele von ihnen kamen spontan und stellten sich sofort der schwierigen Lage“ blickt Simone Borris zurück. „Mein großer Dank gilt aber auch allen Freiwilligen, die vor Ort selbstlos unterstützt haben!“
Die umliegenden Landkreise Jerichower Land, Bördekreis und Salzlandkreis entsandten umgehend Personal, Fahrzeuge und Hubschrauber, dazu kam Unterstützung aus weiteren Teilen Sachsen-Anhalts, aus Brandenburg, Thüringen und Niedersachsen. Sie brachten Spezialtechnik, Aufnahmeplätze, Transportkapazitäten und psychosoziale Hilfe – alles, was in dieser Extremsituation dringend gebraucht wurde.



